Extrait de presse – Manuel Stangorra – klassik.com (Allemagne)
Laurence Kayaleh ist aber so wunderbar vorbereitet, dass ihr das scheinbar gar keine Mühe bereitet. Sie konzentriert sich auf die Musik, die sie dem Hörer wie etwas Eigenes mitteilt. Ihr Klavierpartner Stéphane Lemelin fügt sich da nahtlos in die Regie der begnadeten Violinistin, die schon vor bald 30 Jahren als Wunderkind in Europa herumgereicht wurde. Ihre Wege führten sie über die berühmtesten Konzertsäle von Moskau, Paris, Zürich, Genf, Tokio, Washington und Montreal, und das teils an der Seite von Persönlichkeiten wie Ida Haendel oder Igor Oistrach. Sie spricht musikalisch in einer Deutlichkeit, wie selten erlebt und kann Spannungsbögen schaffen wie nur wenige ihrer Zunft. Da ist sie mit David Oistrach gleichauf, der in den 1950er Jahren ebenfalls die Sonaten Catoires einspielte. (…) Sie hat ein ausgeprägt dramatisches musikalisches Temperament und singt immer mit Seele. Ihre 1742er Guarneri ist ihr dabei ein unverwüstlicher Partner. Schließlich zählte diese Violine einst zum Besitz eines Carl Flesch. Ihr strahlend-durchdringender Ton begeistert sicher nicht nur eingefleischte Fans, sondern auch neugierige Entdecker. (…) Klaviersatz und Violinstimme verschmelzen hier wiederum zu einer untrennbaren Einheit. Dieses Idyll – zunächst mit Dämpfer intoniert – entfalten die beiden Solisten und machen daraus große Kunst. Hier macht sich ‚saftiger‘ Klang breit, aber auch Zurückhaltung und Demut werden spürbar. Doppelgriffe gelingen Kayaleh mühelos, ihre Intonation ist blütenrein. Diese Platte ist unbedingt empfehlenswert.